SEO-Basics: Wie Sie die Katastrophe verhindern

Bei einem Relaunch arbeitet man darauf hin wichtige Dinge, wie die Usability oder das Design zu verbessern. Die Struktur soll übersichtlicher gemacht und die Technologie optimiert werden. Nach ein paar Wochen dann der große Schock: die neue Webseite ist über Suchmaschinen gar nicht mehr oder nur sehr schlecht auffindbar. In diesem Blogbeitrag haben wir Tipps für Sie, um Problemzonen bei einem Relaunch von vorne rein zu vermeiden.

URL-Weiterleitung und SEO-Check

Wenn es Ihre Webseite bereits einige Zeit gibt, ist Ihre Webseite mit all ihren Unterseiten indexiert. Das bedeutet, ihre URLs (www.beispielseite.com, www.beispielseite.com/index.php?id=385, www.beispielseite.com/Produkt/Vorteile, usw.) sind über die Suchergebnisseiten zu finden und ggf. auch von anderen Seiten (z.B. Presseportalen, Kundenwebseiten, Blogs, themenrelevante Foren, usw.) verlinkt.

Wenn Sie eine neue Webseite online stellen und die vorige ersetzen bzw. offline nehmen, passiert folgendes: Nutzer fordern wie bisher die Seite www.beispielseite.com/Produkt/Vorteile an – anstatt jedoch auf die alte Seite zu gelangen, landen sie nun auf einer 404-Error-Seite (“Seite nicht gefunden”). Sollten Sie auch noch ihre Domain (beispielseite.com auf z.B. webseitenbeispiel.com) geändert haben, erscheint eine “Server nicht gefunden“-Meldung. Beide Varianten sind ärgerlich, denn Suchmaschinen reagieren auf diese Art von Fehlerseiten negativ. Ihr Ziel ist es dem/der Suchenden stets aktuelle Suchergebnisse zu liefern, welche die angeforderten Informationen beinhalten. Eine “Seite nicht gefunden”-Meldung bringt sie diesem Ziel nicht näher und wird deswegen entsprechend bestraft. Auch der User wird nicht erfreut sein, wenn er nicht findet, was er gesucht hat. Durch solche Fehler verlieren Sie viele wertvolle Besucher Ihrer Webseite und damit potentielle Kunden.

Suchmaschinen und auch die User Ihrer Webseite merken sich die URL-Strukturen. Ändert sich durch einen Relaunch die Navigationsstruktur, URLs und die Namen der Verzeichnisse, sollten trotzdem alle Inhalte auch nach dem Relaunch noch über die alte URL auffindbar sein. Das kann nur geschehen, wenn für jede URL eine Weiterleitung hinterlegt wurde. Ansonsten sind die Nutzer frustriert und die Suchmaschine irritiert. Der Verlust von guten Ranking-Plätzen ist oft die negative Folge.

Beispiel:
Ein Onlineshop hat für Google und User keine schönen, hilfreichen URLs:
www.beispiel.de/produkte?p=1&sID=Sommeraktion
Der Webseiten-Relaunch soll diesen Umstand verbessern und die oben stehende URL in eine für Google und User nachvollziehbare Variante umwandeln.
www.beispiel.de/sommeraktion/

Hier ist zu tun:

  1. XML- oder HTML-Sitemap von der vorigen Webseite generien lassen. Diesen Vorgang kann man automatisieren.
  2. z.B. über Google Analytics die URLs und Landingpages identifizieren, welche über die organische Suche von Google, als auch über soziale Netzwerke, ausreichend viele Benutzer wöchentlich oder wahlweise monatlich gewinnen. Im Normalfall lassen sich diese URLs leicht herausfinden und exportieren
  3. Daten aus der Google Search Console verwenden, um Seiten mit vielen Aufrufen ausfindig zu machen. Über den Reiter „Suchanfragen“ -> „Suchanalyse“ kann die eigene Webseite schnell nach URLs mit vielen Klicks gefiltert werden. Diese Daten lassen sich auch herunterladen.

Im weiteren Verlauf ist zu tun:
Sich ändernde URLs und Verzeichnisse sowie auch gelöschte Seiten, mittels einer sogenannten 301-Weiterleitung auf die neue URL, bzw. das entsprechend gleichwertige Pendant weiterleiten. Gelöschte Seiten, für die es nach dem Relaunch keine gleichwertige andere Seite gibt, sollten den Statuscode 404 [not found] oder besser 410 [gone] zurückgeben. Weitere wichtige Informationen zu den SEO-Maßnahmen „vor“ dem Relaunch, erhalten Sie unter von den SEO-Experten der econsor GmbH.

URL-Weiterleitung nach dem Relaunch

Ist der Webseiten-Relaunch vollbracht und die neue Seite online, gilt es die gesetzten Weiterleitungen zu kontrollieren. Nach vollendetem Webseiten-Relaunch sollte man erneut eine XML- sowie HTML-Sitemap generieren und diese in der Google Search Console hochladen. Zusätzlich sollte von der Funktion „Crawling“ > „Abruf wie durch Google“ in der Google Search Console Gebrauch gemacht werden, um die Suchmaschine nach einem Relaunch umgehend auf die neuen Seiten und deren URLs aufmerksam zu machen.

Mittels Google Analytics oder der eingesetzten Webanalyse-Software, sollte darüber hinaus über mehrere Wochen hinweg geprüft werden, ob der Traffic über die organische Suche bei Google extrem eingebrochen ist und ob die Zugriffszahlen über die sozialen Netzwerke weiterhin gut sind. Unter zusätzlicher Verwendung der SISTRIX Toolbox kann die eigene Webseite auf eine Vielzahl von Optimierungspotenzialen automatisch überprüft werden. Dank leicht verständlicher Handlungsempfehlungen kann die eigene Webseite Schritt für Schritt dauerhaft weiter optimiert werden.

Profit durch Usability

Usability darf nicht eingebüßt werden, sondern sollte eher verbessert werden. Optimale Benutzerfreundlichkeit und Handhabung – so findet der Besucher mit wenigen Klicks genau das, was er sucht. Am Ende ist es wichtiger, dass die Webseite dem Kunden gefällt und nicht dem Auftraggeber oder den Webdesignern, denn der Kunde nimmt durch ein gut strukturiertes Webdesign Angebote eher an.

Testing ist das A und O

Entscheidungen am runden Tisch oder auf Basis von unrepräsentativen Befragungen sind nicht geeignet, um einen Relaunch vorzubereiten. Sonst stehen Sie am Ende schlechter da, als vorher. Deshalb ist Webseite-Testing ist ein ideales Instrument, um Ihre Webseite Ihren Kunden anzupassen. Es liefert Ihnen objektive Daten zur Nutzung der User Ihrer Webseite.

Beitrag von Marieke Weisser

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