Der sogenannte Elevator-Pitch ist eine Art des Pitchs, dessen Fokus darin liegt, eine Idee kurz und prägnant rüberzubringen. Der Name (elevator engl. für Fahrstuhl) kommt von dem Szenario, in das man sich gerne hineinversetzt, um diese Methode zu erklären. Der Gedanke ist Folgender: Sie treffen eine wichtige Person im Aufzug. Nun haben Sie genau die Dauer der gemeinsamen Fahrt dafür, die andere Person, von Ihrer Idee und deren Wert zu überzeugen. Gelingt Ihnen das, so kann es sein, dass Sie das Gespräch direkt weiterführen. Ein anderer Ausgang des Szenarios ist, dass Sie sich mit der Person für ein weiteres Meeting verabreden.

Einsatzgebiete für den Elevator-Pitch

Wann macht man von so einem Pitch gebrauch? Folgende Einsatzmöglichkeiten gibt es:

  • Messen
  • Telefonate
  • Vorstellungsgespräche
  • Referate
  • Netzwerktreffen
  • Zufallskontakte

All diese Events erfordern es, jemanden möglichst schnell von sich oder einem Produkt zu überzeugen. Bei dieser Methode ist ein gewisses Sprachtalent von Vorteil. Jedoch ist es auch wichtig, sich auf solche Situationen entsprechend vorzubereiten. So können Sie Nervosität entgegenwirken.

Ablauf des Elevator-Pitchs

Versuchen Sie, sich an den Ablauf des Pitchs zu halten. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche. Verlieren Sie sich in unnötigen Nebeninformationen, verlieren Sie vermutlich das Interesse Ihres Gegenübers. Ihr Vortrag wirkt dann nur noch beliebig.

  1. 1. Angebot

    Was bieten Sie Ihrem Gesprächspartner an und welchen Erfahrungsschatz bringen Sie mit?

  2. 2. Interesse

    Kennen Sie die Bedürfnisse und Interessen des Gegenübers. Womit können Sie der Person, mit der Sie sich unterhalten, Ihr Angebot schmackhaft machen?

  3. 3. Nutzen

    Welche Vorteile bieten Sie? Was gewinnt die Person, wenn Sie sich für Sie oder Ihr Angebot entscheidet?

  4. 4. Motivation

    Welche Motivation bringen Sie mit? Wieso wenden Sie sich mit Ihrem Angebot ausgerechnet an diese Person?

  5. 5. Appell

    Beenden Sie das Gespräch mit einer klaren Handlungsaufforderung. Was soll Ihr Gesprächspartner jetzt am besten für Sie tun?

Um den Ablauf nochmal zu verdeutlichen, kann Ihnen auch die AIDA-Formel helfen. AIDA steht für:

  • Attention
  • Interest
  • Desire
  • Action

10 Tipps für Ihren Elevator-Pitch

Sie wissen nun bereits, wo Sie den Elevator-Pitch einsetzen können und wie er abzulaufen hat. Nun wollen wir Ihnen noch einige Tipps mitgeben. Denn jemanden in so kurzer Zeit von etwas zu überzeugen, ist natürlich nicht leicht.

  1. 1. Schon der Einstieg muss überzeugen

    Ist bereits der erste Satz ein Reinfall, so wird auch das restliche Gespräch nicht überzeugen. Der erste Satz dient dazu, die Neugier des Gegenübers zu wecken. Eröffnen Sie das Gespräch mit einer Frage, einer These oder einem interessanten Fakt. Bereits jetzt ist Ihre Ausstrahlung entscheidend: Schauen Sie Ihrem Gesprächspartner beim Reden in die Augen. So wirken Sie selbstbewusst.

  2. 2. Gewichten Sie Ihre Inhalte

    Was ist wichtig und was nicht? Angenommen Sie verbringen 60 Sekunden mit der anderen Person im Fahrstuhl. In der kurzen Zeit dürfen Sie nicht den Faden verlieren oder an unnötigen Details zu lange aufhalten. Wollen Sie jemanden von sich als Arbeitnehmer überzeugen, bereiten Sie ein bis zwei Sätze vor, die Ihren Werdegang zusammenfassen.

  3. 3. Wie heben Sie sich ab

    Machen Sie der Person mithilfe weniger Stichpunkte klar, wie Sie sich von der Masse abheben. Wo liegen Ihre Vorteile?

  4. 4. Gehen Sie auf Ihren Gesprächspartner ein

    Mit wem sprechen Sie? Bereiten Sie sich bereits vorneweg darauf vor, mit wem Sie eigentlich ein Gespräch führen. Was sind die Interessen der Person und welchen Wissensstand bringt sie mit? Es könnte schlecht für Sie enden, wenn Sie mit jemandem sprechen, für die das Thema keine Relevanz hat.

  5. 5. Bringen Sie eine verständliche Ausdrucksweise mit

    In der kurzen Zeit, die Sie haben, soll Ihr Gegenüber natürlich verstehen, worum es geht. Überrumpeln Sie ihn also nicht mit Fachvokabular oder Fakten. Eine gute Methode zu testen, ob Ihr Vortrag verständlich ist, ist der sogenannte Großmutter-Test. Würde Ihre Großmutter verstehen, was Sie versuchen rüberzubringen?

  6. 6. Seien Sie begeistert

    Wie soll sich Ihr Gesprächspartner für etwas begeistern, wenn Sie es nicht einmal tun. Achten Sie darauf, wie Sie Ihren Inhalt rüberbringen. Versuchen Sie, die andere Person mit Ihrer Begeisterung anzustecken.

  7. 7. Bleiben Sie authentisch

    Versuchen Sie, sich bei der Präsentation wohlzufühlen. Tun Sie das nicht oder wirkt Ihr Vortrag auswendig gelernt, merkt Ihr Gegenüber das. Legen Sie stattdessen Ihre Persönlichkeit in den Vortrag. Das Wichtigste ist, sich nicht zu verstellen.

  8. 8. Führen Sie keinen Monolog

    Ihr Elevator-Pitch sollte nicht zu einem Monolog werden. Legen Sie zwischendrin eine Gesprächspause ein, um Ihrem Gesprächspartner die Möglichkeit zu geben, zu reagieren.

  9. 9. Beenden Sie das Gespräch mit einem Call to Action

    Was soll Ihr Gesprächspartner am Ende des Gesprächs tun? Schließen Sie Ihr Gespräch mit einer Aufforderung ab. Animieren Sie die Person, dazu sich Ihnen anzuschließen.

  10. 10. Geben Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit in Kontakt zu bleiben

    Geben Sie Ihrem Gesprächspartner nicht die Möglichkeit, Sie zu kontaktieren, dann war Ihr Gespräch sinnlos. Denken Sie also auf jeden Fall daran, eine Visitenkarte parat zu haben, oder machen Sie direkt einen Termin fürs nächste Gespräch aus.

Fazit

Nun haben Sie genug Grundwissen über den Elevator-Pitch, um sich selbst einmal dran zu wagen. So eine Art von Pitch ist nicht leicht, kann aber mit einer gewissen Vorbereitung souverän gemeistert werden. Wichtig ist, sich leicht verständlich und sachlich auszudrücken und dabei selbstsicher zu wirken. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und verlieren Sie sich nicht in Nebensächlichkeiten. Das führt nur dazu, dass Sie das Interesse Ihres Gesprächspartners verlieren, und das wollen Sie auf alle Fälle vermeiden. Verstellen Sie sich nicht. Nutzen Sie Ihre Charakterzüge für sich und überzeugen so, in kürzester Zeit.

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Beitrag von Marieke Weisser