Viele Ziele mit dynamischen Informationsarchitekturen

Konzepte mit klassischer linearer Informationsarchitektur leben von ihrer simplen Bedienbarkeit und klarem Ziel. Dies hat zum einen den Vorteil, dass es keine großen Auswahlmöglichkeiten gibt und der Nutzer schnell zu seinem gewünschten Ergebnis gelangt. Zum Anderen ist der Nachteil, dass der Nutzer die Tiefe Ihrer Webseite und somit weitere Unterseiten nicht zu sehen bekommt. Deshalb wird heutzutage auf flexible Lösungen gesetzt.

Lineare Informationsarchitekturen als Wohlfühlprogramm

Unter einer linearen Informationsarchitektur wird ein klarer Pfad zum Ziel definiert. Der Webseiten-Besucher hangelt sich an der vorgegebenen Struktur entlang und erledigt die im System gefragten Punkte. Hier gibt es keine weiteren Wege, es geht von A nach B.

Da es oftmals der Mensch ist, der die Ursache der fehlerhaften Bedienung einer Webseite ist, ist es praktisch ihm den richtigen Weg zu zeigen. Das ist durchaus logisch, denn fährt ein Auto in eine Einbahnstraße, gibt es nur einen Weg wieder hinaus – geradeaus. Nach diesem Prinzip entwickeln Webdesigner und Informatiker seit Jahren lineare Konzepte, um möglichst fehlerfreie Bedienung zu garantieren.

Eine lineare Informationsarchitektur ist zwar einseitig, kann aber je nach Anforderung sehr sinnvoll sein. Nehmen wir beispielsweise eine Software für die Steuererklärung. Der Nutzer arbeitet alle Unterlagen Schritt für Schritt durch, um am Ende das Ergebnis seiner ausgedruckten Steuererklärung in der Hand zu halten. Linear aufgebaut, logisch gestaltet und einfach bedienbar. Mehrere Wege wären an der Stelle eher unnötig als recht.

Natürlich steigt mit jedem weiteren Schritt zum Ergebnis die Ungeduld im Nutzer. Schließlich wünscht sich jeder von uns etwas mehr Zwanglosigkeit bei der Bedienung einer Webseite.

Mittel um aus linearem mehr Flexibilität herauszuholen

Um den Nutzern mehrere Optionen bieten zu können, lohnt es sich Ihre Nutzer in mehrere Gruppen einzuteilen. Ein IT-Laie ist technisch nicht auf demselben Kenntnisstand wie jemand der täglich mit dem Web zu tun hat. Handelt es sich um letzteres, so kann man durchaus über eine flexiblere Variante der Informationsarchitektur nachdenken. Ein eher unerfahrener Nutzer braucht sichtlich mehr Hilfe bei der Anwendung.

Des Weiteren gibt es die Möglichkeit nach Anwendungsgebiet zu differenzieren. Falls eine App oder eine Webseite mehrere Anforderungen erfüllen, bietet es sich an, nach Bedeutung der Anforderung zu sortieren. So können komplexere Aufgaben mit einer flexiblen Informationsarchitektur und einfachere mit einer linearen belegt werden.

Mit dem Entschluss, dem Nutzer mehr Handlungsfreiheit zu übertragen, wird in einer schwierigen Anwendungssituation ein Gefühl von Vertrauen und Eigenverantwortung aufgebaut. Hier entscheidet der Nutzer selbst wohin es gehen soll und wie er die Aufgabe löst.

Einfache Benutzerführung? Ja, aber nicht zu einfach

Letztlich ist das Zusammenspiel verschiedener Informationsarchitekturen ein essenzieller Faktor, denn hierbei dürfen die Wege weder kreuzen noch gegeneinander agieren.

Zusammenfassend sollte eine Anwendung und deren Informationsarchitektur möglichst einfach aufgebaut sein, jedoch nicht einfacher als nötig. Machen wir es unseren Nutzern zu leicht, können wir uns zukünftig auf unangenehme Folgen einstellen.

Beitrag von Marieke Weisser