Immer präsenter sind Forderungen von Klimaaktivist*innen mehr auf die Umwelt und den Schutz davon zu achten. Besonders die jüngeren Generationen bekommen in der Zukunft das Ausmaß der Folgen mit, sollte es zum worst case kommen. Genau aus diesem Grund ist es besonders die jüngere Generation, die vermehrt darauf achtet die Umwelt zu schützen. Doch online-shoppen möchte eigentlich Jede/r gerne, da es einen gewissen Komfort mit sich bringt, an den man sich inzwischen gewöhnt hat. Umweltfreundlicher E-Commerce – geht das?
Um dieses Konzept zu ermöglichen sind sowohl Kund*innen als auch Hersteller*innen gefragt. Im folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen Möglichkeiten auf, E-Commerce umweltfreundlicher zu gestalten.
1. Lieferzeitpunkt
Express-Versand heute bedeutet, dass die Ware zum Teil schon einige Stunden nach der Bestellung spätestens aber am nächsten Tag beim Kunden liegt. Dafür zahlen Kunden auch gerne einen Aufpreis – Hauptsache ist, die Bestellung kommt schnell an. Was viele nicht wissen: Extra schnelle Lieferungen produzieren auch extra viel CO2. Eine Expresslieferung hat häufig zur Folge, dass die Artikel in unterschiedlichen Paketen verschickt werden. Das hat zum Teil auch als Konsequenz, dass Lieferfahrzeuge häufiger fahren müssen und dann nicht ihre komplette Kapazität ausschöpfen.
Um diesem Phänomen entgegen zu wirken kann es hilfreich sein Kunden darauf hinzuweisen, wie viel CO2 Sie durch einen späteren Lieferzeitpunkt einsparen können. So entwickeln Online-Shopper ein Bewusstsein dafür, wie viel CO2 eine Bestellung im Netz produziert und wie viel mehr es noch ist, wenn als Versandart Express-Versand ausgewählt wird. Eine weitere Möglichkeit ist es selbst den Standardversand nicht kostenfrei anzubieten, sondern längere Lieferzeiten mit kostenfreiem Versand zu belohnen.
Sofern der Händler auch auch stationären Handel anbietet sollte dieser das auch auf dem Online-Shop bewerben. Vielleicht kommt der ein- oder andere Kunde dann auch persönlich vorbei um seine Ware zu kaufen. Alternativ sind auch Bestellungen im Online-Shop mit Abholung vor Ort eine gute Option um eine umweltfreundlichen Verkauf zu gewährleisten.
2. Retouren
Häufig ist es auch der Fall, dass Waren nicht nach Bedarf sondern im Shopping-Rausch bestellt werden und die Kunden dann vieles zurückschicken. Die Zahl der Retouren steigt immer weiter: 2020 haben die Deutschen 315 Millionen Pakete zurückgeschickt und damit für einen Ausstoß von 157.000 Tonnen CO2 gesorgt. Zum Vergleich: Das entspricht ca. 19.650 Erdumrundungen mit dem Flugzeug. Eine weitere traurige Wahrheit ist, dass viele der zurückgeschickten Artikel nicht erneut angeboten sondern direkt entsorgt werden. Auch für die Kund*innen sind Retouren häufig mit Stress und zum Teil auch erneuten Versandkosten verbunden – deshalb sollten auch sie sich überlegen, ob sie sich den Stress wirklich machen wollen.
Folgende Punkte sollten Händler*innen und Kund*innen in Zukunft im Hinblick auf Retouren beachten:
- Kunden sollten gezielt einkaufen und nicht auf Masse
- Vor einer Bestellung Größentabellen, detaillierte Beschreibungen oder Bewertungen lesen, um Überraschungen zu vermeiden
- Bei Zweifeln besser den Kundenservice befragen, statt z.B. eine Auswahl von Größen zu bestellen
- Händler können Retouren kostenpflichtig machen oder an einen CO2-Ausgleich knüpfe
3. Verpackungen umdenken
Umweltfreundlicher E-Commerce beinhaltet auch eine Verpackungsreform. Häufig kommen Produkte in überdimensionierter Kartonage oder in zusätzlichen Verpackungen, die es eigentlich nicht braucht. Hersteller sollten entweder standardmäßig umweltfreundliche Verpackungen anbieten oder ihren Kunden zumindest die Option geben, gegen einen Aufpreis, eine umweltfreundliche Versandverpackung zu bekommen. In vielen Fällen sind umweltfreundliche Verpackungen für die Hersteller teurer, weshalb sie sie nicht standardmäßig verwenden. In diesem Fall ist es an den Kunden bereit zu sein für Klimaschutz zu bezahlen.
Fazit
Sie sehen sowohl auf Seite des Vertreibenden als auch auf der des Bestellenden gibt es Möglichkeiten umweltfreundlichen E-Commerce zu kreieren. Besonders wichtig ist es den Kunden die Wahl zu lassen und die Auswirkungen seines Handelns zu verdeutlichen.