Eine künstliche Intelligenz (KI) ist besonders dann sinnvoll, wenn es für sie ausreichend Daten gibt, aus denen sie lernen kann. Diese Technik ermöglicht es, präzisere Daten zu generieren, als es Menschen tun könnten.

Wie funktioniert E-Commerce?

Um zu verstehen, wieso sich der Einsatz einer KI im E-Commerce lohnt, ist es wichtig, zu verstehen, wie E-Commerce überhaupt funktioniert.
Der erste Schritt ist, Besucher auf Ihre Website zu locken. Logisch, ohne Kunden, auch kein E-Commerce. Doch das reicht noch nicht. Natürlich muss der Besucher nun noch zum Kunden konvertieren. Auch in diesem Schritt kann die KI eingesetzt werden und wird es auch teilweise bereits. Schlaue Algorithmen gewinnen die Aufmerksamkeit der Kunden und versuchen ihn für ein Angebot zu begeistern.
Der zweite Schritt im E-Commerce ist die Conversion des Besuchers zum Kunden. Und auch in diesem Schritt ist die künstliche Intelligenz keine Unbekannte. Doch inwiefern kann die KI die scheinbar rationale Entscheidung von Online-Shop-Besuchern beeinflussen? Und wie genau lässt sich die Conversion-Rate steigern?

Individuelle Produktempfehlungen

Ein Beispiel für einen funktionierenden Algorithmus ist der, für die Videovorschläge bei YouTube. Ganz schnell verliert man sich in den Videos und das, ohne es wirklich zu merken. So ähnlich läuft das auch im E-Commerce: Schaffen Sie es, Ihren Kunden im richtigen Moment, das richtige Produkt vorzuschlagen, kann das dafür sorgen, dass der Warenkorb sich weiter füllt. Große Konzerne wie Amazon, machen davon sehr intensiv gebrauch. In jedem Schritt der Customer Journey, werden dem Kunden weitere Produkte vorgeschlagen. Eine KI kann die Vorschlagsqualität und den Zeitpunkt des Vorschlags langfristig positiv beeinflussen. Der Zeitpunkt des Vorschlags ist sehr entscheidend für den Erfolg: teurere Produkte sollten zum Beispiel eher am Monatsanfang vorgeschlagen werden, da Kunden dann eher mehr Geld zur Verfügung haben.

Der Einkauf sollte keine Zeit kosten

Inzwischen ist es nicht unüblich, auch Dinge wie Lebensmittel und Drogerieartikel online zu kaufen. Studien belegen, dass aufgrund der Tatsache, dass Kunden alle Produkte immer einzeln suchen und in den Warenkorb legen mussten, der Einkauf im Online-Shop oft länger dauerte, als im Laden. Und das sogar, die Anfahrtszeit einberechnet.
Hinzu kommt das, vom US-amerikanischen Psychologie-Professor Berry Schwartz erforschte, Phänomen „Paradox of Choice“. Dieses Phänomen beschreibt, was passiert, sobald ein Kunde zu viel Auswahlmöglichkeiten hat. Viel Auswahl bringt demnach keinen Mehrwert für den Kunden, sondern führt eher zu einem Kaufabbruch aufgrund der Angst, sich für das falsche Produkt zu entscheiden. Aus der Studie geht hervor, dass Kunden die Angst genommen werden kann, wenn nur ein sinnvolles Maß an Produkten angeboten wird.

Predictive Baskets

Mit dem sogenannten Predictive Baskets kann der Einkaufsprozess sehr verschnellert werden. Damit ist es möglich, dass Kaufverhalten eines Kunden zu analysieren und anhand der Ergebnisse, den Einkauf der Person vorherzusagen. Kauft ein Kunde zum Beispiel alle zwei Wochen Grillfleisch, dann werden ihm die Produkte in eben diesem Abstand vorgeschlagen. Wird es dann Herbst und die Kunden kaufen seltener Grillfleisch, wird der Vorschlag nicht weiterverwendet. Neben der verkürzten Einkaufszeit bringen Predictive Baskets den Vorteil mit sich, dass Kunden keine Produkte vergessen und die Warenkörbe größer werden.

Mit einer Künstlichen Intelligenz die Kundenbindung stärken

Im E-Commerce entstehen viele Interaktionsdaten, was es zum idealen Anwendungsgebiet für die Künstliche Intelligenz macht. Wie bereits erwähnt, wird die KI bereits in einigen Bereichen des E-Commerce eingesetzt, in anderen ist der Einsatz bisher nur Theorie. Jede dieser Einsatzmöglichkeiten hat das Ziel, das Einkaufserlebnis positiv zu beeinflussen. Im Idealfall entstehen durch die individuellen Vorschläge eine dauerhafte Bindung an den Shop, der den Kunden am besten kennt. Mithilfe einer KI können Sie also Stammkunden gewinnen und langfristig die Konkurrenz hinter sich lassen.

Beitrag von Marieke Weisser